Viele Gebärende wünschen sich eine Geburt mit möglichst wenig Intervention, möchten jedoch nicht auf die Notfallversorgung in einem dafür ausgestatteten Krankenhaus oder einer Klinik verzichten. Um der stetigen Erhöhung der Kaiserschnittrate (15,3 Prozent im Jahr 1991; 29,7 Prozent im Jahr 2020) entgegenzuwirken, unterstützt die Bundesregierung den Ausbau hebammengeleiteter Kreißsäle.

Eine hebammengeleitete Geburt findet in denselben geburtshilflichen Räumen wie eine ärztliche Geburt statt, mit dem Unterschied, dass ausschließlich Hebammen die Geburtsanmeldung, die Geburt und das Wochenbett übernehmen. Wenn du in einem hebammengeleiteten Kreißsaal gebierst, wirst du besonders schätzen, dass du von einer Hebamme 1:1 betreut wirst, medizinisch adäquat und frauenzentriert.

Hebammengeleitete Kreißsäle nur bei Niedrigrisikoschwangerschaften

Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) entscheiden sich etwa 20 Prozent der werdenden Mütter für eine Geburt in einem hebammengeleiteten Kreißsaal. Wichtig ist hier zu betonen, dass es sich in diesen Fällen um Niedrigrisikoschwangerschaften handelt.

Jede Frau, die für sich eine hebammengeleitete Geburt wünscht und aus Sicherheitsgründen nicht zuhause oder in einem Geburtshaus entbinden möchte, kann die Geburt in einem hebammengeleiteten Kreißsaal wählen. Die einzige Voraussetzung ist, dass die Geburt als risikoarm eingeschätzt wird.

Je nach Geburtsverlauf kann es erforderlich sein, dass eine hebammengeleitete Geburt in eine gemeinsame Betreuung durch Hebamme und Arzt übergeht. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn du dich während der Geburt für eine Periduralanästhesie (PDA) entscheidest oder unvorhergesehene Komplikationen im interprofessionellen Kreißsaal auftreten. Auf diese Weise erhältst du die bestmögliche Betreuung und Versorgung. Bei Geburten, die in einem hebammengeleiteten Kreißsaal beginnen, sind im Allgemeinen weniger Schmerzmittel und operative Eingriffe erforderlich, und die Kaiserschnittrate ist niedriger.

Hebammenkreißsäle sind keine Option für Risikoschwangere

Die DGGG betont, dass hebammengeleitete Kreißsäle für Risikoschwangere leider nicht geeignet sind. Dennoch können auch über 35-Jährige, die laut Mutterpass als Risikoschwangere gelten, eine Beratung für eine Geburt in einem Hebammenkreißsaal in Erwägung ziehen, da der Risikokatalog aus dem Mutterpass sich von demjenigen aus dem Kriterienkatalog des Hebammenkreißsaals unterscheidet.

Interessierst du dich für eine Geburt im Hebammenkreißsaal? Hol dir eine kostenlose Beratung bei den zertifizierten Beleghebammen Kunz und Partnerinnen in Schwetzingen.